Wikinger Museum Haithabu

Das Wikinger Museum Haithabu ist eines der bedeutendsten archäologischen Museen Deutschlands. Haithabu war ursprünglich eine bedeutende Siedlung dänischer Wikinger und gilt als frühe mittelalterliche Stadt. Er wurde um 770 gegründet und 1066 endgültig zerstört. Im 10. Jahrhundert wurde Haithabu in das Verteidigungssystem des Danewerks eingebettet, welches das Grenzland und die schmale Landbrücke zwischen Nord- und Ostsee kontrollierte. Der Haithabu und das Grenzbauwerk Danewerk liegen an einer historischen Engstelle zwischen dem Ostseearm Schlei und den Niederungen der Nordsee.

Aufgrund seiner einzigartigen Lage im Grenzgebiet zwischen dem Fränkischen Reich im Süden und dem Königreich Dänemark im Norden, entwickelte sich Haithabu zu einer zentralen Handelsdrehscheibe zwischen Kontinentaleuropa und Skandinavien. Für mehr als drei Jahrhunderte – während der gesamten Wikingerzeit – gehörte Haithabu zu einer der größten und bedeutendsten Handelsstädte.

1985 wurde in Busdorf das Wikinger Museum Haithabu eröffnet. Ein Jahr lang wurde es bis zu seiner Wiedereröffnung in 2018 umfangreich renoviert. Seither bieten die rekonstruierten Häuser im historischen Gelände am Haddebyer Noor Veranstaltungen an wie „Handwerk im Experiment“, bei denen Besucher zum Beispiel dem Bogenbauer über die Schulter schauen können und der Fischer sein Boot repariert. Viele der in den Auslagen zu bewundernden Schätze sind originalgetreue Nachbildungen wikingerzeitlicher Funde und zeugen von höchstem handwerklichen Geschick.

2018 wurden die archäologischen Stätten von Haithabu und dem Danewerk außerdem auf die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Das Handelszentrum Haithabu und das Verteidigungsbauwerk Danewerk bestehen aus einem räumlich miteinander verbundenen Komplex aus Erdwerken, Wällen und Gräben, einer Siedlung, Gräberfeldern und einem Hafen an der Schleswiger Landenge der jütischen Halbinsel.