Schloss Glücksburg gilt als eines der bedeutendsten Schlösser in Nordeuropa. Es steht in Glücksburg, einer Kleinstadt an der Flensburger Förde auf der Halbinsel Angeln. Erbaut wurde es im Auftrag von Herzog Johann dem Jüngeren zwischen den Jahren 1582 und 1587. Der Baumeister errichtete es als Wasserschloss genau an jener Stelle, an der bis zur Reformation das mittelalterliche Rudekloster der Zisterziensermönche gestanden hatte. Die Granitquader der alten Klosterkirche wurden zum Teil für das Fundament, viele der Ziegelsteine für den weiß verputzten Backsteinbau wiederverwendet.
Der Name des Schlosses bezieht sich auf den Wahlspruch des Herzogs: „Gott gebe Glück mit Frieden“. Das Schloss ist in einem quadratischen, je 30 Meter langem und breiten Gebäude untergebracht, das aus drei aneinander gebauten Giebelhäusern besteht. In den untersten Gewölben liegt die Kapelle, die ursprünglich nur der herzoglichen Familie und dem Hofpersonal vorbehalten war. Erst später diente sie auch als Ortskirche. Ein breiter Staudamm führt vom Schloss zum großen, ebenfalls viereckigen Schlossplatz, der an drei Seiten von später errichteten Nebengebäuden eingeschlossen ist.
Als bedeutendes kulturelles Erbe wurde Schloss Glücksburg bereits 1922 als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bis heute dient das Schloss jedoch nicht nur als Museum. Man legt Wert darauf, dass der persönliche Charakter der Räume und deren Ausstattung weiterhin zu spüren ist. Auf diese Weise soll der Besucher ein bewohnbares und damit lebendiges Haus vorfinden. Die bedeutende Sammlung der Tapisserien und Ledertapeten ist eine der besonderen Attraktionen. Zahlreiche Porträts vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart dokumentieren die spannende Familiengeschichte der Oldenburger und Glücksburger und legen Zeugnis von der wechselvollen deutsch-dänischen Geschichte ab.