Die Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden ist eine Gedenkstätte an die Opfer des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in der sächsischen Landeshauptstadt. Sie ist die einzige noch im Original erhaltene und für Besucher zugängliche Untersuchungshaftanstalt und befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung. Am 5. Dezember 1989 wurde mit der Besetzung der MfS/AfNS-Bezirksverwaltung sowie die dazugehörige Untersuchungshaftanstalt durch Demonstranten – ohne die Anwendung von Gewalt – ein wichtiger Schritt hin zur Entmachtung der Staatssicherheit und damit zum baldigen Sturz der SED-Führung getan. Die fortschreitende Vernichtung der Akten wurde gestoppt und man sicherte sie in den Zellen des nunmehr geräumten Hafthauses.
Die Gedenkstätte versteht sich als ein Ort des Erinnerns, der Bildung und der Begegnung und vermittelt eindrucksvoll den Umgang mit Menschen in der SED-Diktatur. Ihr Ziel ist es, die Repressionspraxis der Staatssicherheit in Bezug zu der SED-Herrschaft und dem Alltag in der DDR zu vermitteln. Außerdem will sie Empathie für die Leiden der Betroffenen hervorrufen, den ideologischen Hintergrund der Verfolgung darstellen und Zusammenhänge aufzuzeigen. Die Gedenkstätte informiert über Ursachen, Ablauf und Auswirkungen politischer Haft in der DDR sowie die zugrundeliegenden Strukturen des Unterdrückungsapparats. Sie besteht aus der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaft, Stasi-Bezirksverwaltung mit Festsaal und dem sowjetischen Haftkeller.
Das historische Gebäude zeugt von der Allmacht des repressiven Apparats der DDR, dem viele politisch missliebige Menschen rechtlos ausgeliefert waren. Allein in der Dresdner Untersuchungshaftanstalt waren bis zum Jahr 1989 zwischen 12.000 und 15.000 politische Häftlinge untergebracht.