Majestätisch thront sie über der Elbe als Zeugin einer bewegten Geschichte – die spätgotische Albrechtsburg Meißen. Einst als Burg angelegt und Machtzentrum der Mark Meißen, wurde aus ihr ein repräsentatives Wohnschloss im mittelalterlichen Herzogtum Sachsen. Entstanden im 15. Jahrhundert, gilt es als das älteste Schloss Deutschlands.
Doch die Geschichte der Burg ist tatsächlich noch älter: Schon im Jahr 929 ließ König Heinrich I auf einem Felsen über der Elbe eine hölzerne Wehranlage bauen. Damit wurde Meißen zum Mittelpunkt der gleichnamigen Grenzmark gegenüber den noch slawischen Gebieten des Ostens. Der Markgraf herrschte über die gesamte Mark Meißen und residierte im Vorgängerbau der Albrechtsburg, die so als „Wiege Sachsens“ in die Geschichte einging. Allerdings sollte die Albrechtsburg nie in ihrer geplanten Funktion genutzt werden. Noch während des Baus teilten die Brüder ihr Reich auf. Eine Zeit lang fanden zwar noch Empfänge oder Jagdgesellschaften statt, meist stand das Schloss jedoch leer.
Erst August der Starke nutzte die Albrechtsburg 1710 wieder aktiv – als Europas erste Porzellanmanufaktur. Über 150 Jahre lang wurde auf der Albrechtsburg „das weiße Gold“ also Porzellan hergestellt, bis die Produktionsstätte 1863 aus den gotischen Räumen verschwand. Bis heute ist die Stadt Meißen untrennbar mit diesem Handwerk verbunden. Besucher pilgern von überall auf der Welt her, um in den Werkstätten der staatlichen Porzellan-Manufaktur einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Die Dauerausstellung in der Albrechtsburg erinnert an die Ursprünge.