Dass das Hambacher Fest am 27. Mai 1832 überhaupt stattfand und nicht an einem Verbot der damaligen Regierung scheiterte, die in dem geplanten Volksfest Aufruhr und Tumult witterte, dürfte dem mutigen Protest des damaligen Landrats zu verdanken sein. Beim Hambacher Fest versammelten sich 30.000 Menschen auf dem Schlossberg. Deutsche, Franzosen und Polen, Männer und Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten zogen gemeinsam hinauf zum Schloss, um Freiheit und Einheit in Deutschland und Europa zu fordern.
Dass die „Wiege der deutschen Demokratie“ gerade in der Pfalz stand, hat sicher mit der besonderen Geschichte dieses Landstrichs zu tun. Denn als französische Staatsbürger genossen die Pfälzer schon von 1800 bis 1816 Ansätze einer regionalen Selbstverwaltung und eine zwar bescheidene, aber immerhin erste regionale Volksvertretung, wie sie sonst nirgends in den deutschen Gebieten zu finden war. Die Stiftung Hambacher Schloss hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieser Tradition zu gedenken und demokratisches Gedankengut im heutigen Bewusstsein wach zu halten.
Die Dauerausstellung „Hinauf, hinauf zum Schloss!“ dokumentiert in fünf Themeninseln anschaulich die Ereignisse von 1832, ihre Voraussetzungen und Nachwirkungen. Vielfältige Aktivstationen für Groß und Klein lassen den Besuch zu einem Erlebnis werden – Mitmachen ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.
Das Baudenkmal liegt exponiert am Haardtrand bei Neustadt an der Weinstraße und bietet außerdem ein vielfältiges Kulturprogramm für Jung und Alt. Der Bogen spannt sich von der politischen Diskussion bis zum klassischen Konzert, von der Schauspielinszenierung über das politische Kabarett bis hin zum Kindertheater. Traumhafte Ausblicke über die Weinberge hinunter auf die malerische Kulturlandschaft der oberrheinischen Tiefebenen gibt es außerdem von der Panorama-Terrasse schlosseigenen Restaurants.