Dass sie Humor haben, bewiesen die Wuppertaler mit der Geste, als sie Loriot alias Vicco von Bülow – dem Humoristen mit dem Wortwitz – im Jahre 2001 die Ehrendoktorwürde verliehen. Schließlich hatte er der Stadt doch mit einem wenig schmeichelhaften Sketch ein Denkmal verliehen. Genauso gegenwärtig wie dieser Sketch, in dem der Papst vermeintlich eine Herren-Boutique eröffnen möchte, ist auch die Wuppertaler Schwebebahn. Allerdings schwebt sie in Wahrheit gar nicht.
Sie fährt genau wie jede andere Hochbahn auch auf Schienen. Ihre Gleise haben jedoch nur eine statt üblicherweise zwei Schienen. Daher befinden sich in der bergischen Version der Eisenbahn an jeder Fahrzeugachse auch nicht zwei Räder, sondern nur ein Rad. Der markanteste Unterschied ist überdies, dass die Schwebebahn nicht auf der Achse steht, sondern unter dieser hängt. Dies führt zu dem optischen Schwebezustand. Offiziell in Betrieb genommen wurde dieses Bahnsystem in Wuppertal übrigens bereits 1901. Es durchquert die Stadt von Nord-Osten nach Süd-Westen und retour. Bedingt durch die Tallage kann man bei einer Fahrt die bekanntesten Sehenswürdigkeiten von der Bahn aus betrachten. Die Streckenlänge beträgt insgesamt 13,3 Kilometer – größtenteils zwölf Metern über dem Lauf der Wupper.
Trotz eines Unfalls, bei denen fünf Menschen starben, gilt die Wuppertaler Schwebebahn als sicherstes Verkehrsmittel der Welt. Es hat auch weitere Zwischenfälle gegeben. Der bekannteste war die Werbefahrt eines Zirkus in den 1950er Jahren, bei dem ein Elefant namens Tuffi transportiert wurde. Er sprang hinaus und landete kaum verletzt in der Wupper.
In den vergangenen Jahren wurden die alten Waggons von modernen Varianten abgelöst. Die Schwebebahn ist für die Einwohner ein ganz gewöhnliches öffentliches Verkehrsmittel und wird dementsprechend stark frequentiert. Besucher, die etwas besonderes erleben möchte, können eine Fahrt im historischen Kaiserwagen mit Kaffee oder Frühschoppen reservieren.