Schlossberghöhlen Homburg

Auf dem Schlossberg und unterhalb der Ruinen der Hohenburg in Homburg liegen Europas größte und von Menschenhand geschaffene Buntsandsteinhöhlen mit Tunnelsystem. Genau genommen handelt es sich um ein Bergwerk, in dem ursprünglich Sand für die Glasherstellung gewonnen wurde. Der sehr quarzhaltige Sand konnte gut als Rohstoff genutzt werden. Darüber hinaus hat man auch Formsand für den Eisenguss und Scheuersand für Dielenböden bearbeitet. Während der französischen Besatzungszeit in den Jahren von 1679 bis 1714 gerieten die Höhlen in Vergessenheit. Erst in den 1930er Jahren wurden sie zufällig von spielenden Kindern wiederentdeckt. Im Zweiten Weltkrieg dienten sie vornehmlich als Schutzraum vor Luftangriffen.

Zwischen 2003 und 2007 wurden die Schlossberghöhlen gesichert. Heutzutage führen zwölf geheimnisvolle Gänge in imposante Kuppelhallen. Die gelben, roten und gelbroten Verfärbungen des Sandes üben einen besonderen Reiz aus. Die Höhlen ermöglichen einen einzigartigen Einblick in die Schlossbergschichten. Vor etwa 250 Millionen Jahren in der frühen Trias-Zeit lag dieser Ort vermutlich im Bereich einer Wüstensenke. Die mächtigen gelben Sandlagen entstammen Dünen, erkennbar an ihrer inneren Schrägschichtung. Die rot gebänderten, horizontalen Schichten entstanden unter geringer zeitweiliger Wasserbedeckung, zu sehen an Wellenrippeln, Trockenrissen und Tierfährten. Da sich das Gebiet zur damaligen Zeit immer wieder weiträumig absenkte, blieben die wechselnden Schichten übereinander erhalten.

Teile der Höhlen sind zur Besichtigung freigegeben. Eine telefonische Voranmeldung wird auch bei Einzelbesuchern empfohlen. Wartezeiten sind wegen der Sicherheitseinweisung und der Helmausgabe möglich. In den Höhlen herrscht eine konstante Temperatur von 10° C. Auch passende Kleidung sollte daher beim Besuch geachtet werden.