Schicke Fachwerkhäuser, das fast 750 Jahre alte Rathaus und vor allem das imposante Schloss machen Wernigerode zum Besuchermagneten. Die erste Anlage sicherte im Mittelalter den Weg der deutschen Kaiser zu ihren Jagdausflügen in den Harz. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg um- und zu einer Renaissancefestung ausgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie schwer verwüstet. Erst die Neugestaltung im 19. Jahrhundert unter der Leitung des Architekten Carl Frühling ließ es zu einem romantischen Residenzschloss werden. Auch die Gartenanlagen, allen voran die Höhenterrasse, wurden so gestaltet, dass ein national bedeutsames historische Gesamtkunstwerk entstanden ist.
Der Auftraggeber, Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode, hatte auf dem Höhepunkt seiner politischen Karriere als Stellvertreter Bismarcks als Vizekanzler des Deutschen Reiches eine bedeutende Stellung inne. So ist es wenig verwunderlich, dass das künstlerische Prinzip auch im Innern des Schlosses bis ins Detail in höchster Qualität ausgeführt wurde. Seit 1930 ist das Schloss in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich.
In zwei Rundgängen durch fast 50 Räume erfährt man, wie die fürstliche Familie privat lebte, wie man die hochgestellten Gäste repräsentativ empfing und welche Verdienste Otto zu Stolberg-Wernigerode erworben hat. Ergänzt wird die Dauerausstellung durch regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen. Hinzu kommen regelmäßig stattfindende Kulturereignisse wie die Wernigeröder Schloss-Festspiele, die Schloss-Rocknacht sowie Schloss Walpurgis und Ritterfest.