Zugegeben: Eine Friedhofsbesichtigung als Freizeitaktivität zu betrachten ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Dennoch lohnt sich der Besuch des bereits 1877 eingeweihten Friedhofs Ohlsdorf. Mit Grabsteinen, Kapellen, Mausoleen, Freiflächen und Bäumen auf einer Gesamtfläche von fast 400 Hektar, von denen aktuell etwa 200 für Bestattungen genutzt werden, stellt er den größten Parkfriedhof Europas und zugleich einen einzigartigen Landschaftspark dar.
Der Friedhof ist im Norden der Hansestadt gelegen. Schätzungsweise 1,4 Millionen Menschen sind dort bisher bestattet worden. Zukünftig sollen die Beisetzungen allerdings beschränkt werden. Stattdessen ist geplant, ihn als Kultur- und Gartendenkmal zu bewahren. Naturgemäß wird das optische Bild des Geländes durch die Grabsteine geprägt. Hinzu kommen Familiengrabanlagen, Kapellen, Mausoleen, Krematorien und Denkmäler. Kiefern, Birken und Eichen gehören exemplarisch zu den rund 35.000 Bäumen, die auf dem Gelände stehen. Außerdem sind die Teiche und Bäche von Wasservögeln belebt. Diese schaffen in Kombination mit Wiesen und Kanälen ein Gesamtkunstwerk, das den Parkcharakter unterstreicht.
Aufgrund seiner weitläufigen Fläche lädt der Friedhof zum Spaziergang ein – egal, in welcher Jahreszeit. Schätzungsweise 1,2 Millionen Besucher kommen jährlich. Eine große Anziehungskraft üben dabei die prominenten Grabstellen aus, von denen die Gräber des Schauspielers und Sängers Hans Albers, des Schriftstellers Wolfgang Borchert und des Gründers des Hamburger Zoos Carl Hagenbeck die prominentesten sind.