Im Norden Thüringens und am Südhang des Kyffhäusergebirges lockt mit Bad Frankenhausen eine geschichtsträchtige Kleinstadt, die vor knapp 500 Jahren Schauplatz eines blutigen Glaubenskampfes gewesen ist. Hier tobte 1525 eine der letzten großen Schlachten im Deutschen Bauernkrieg. Angeführt wurden die Bauern vom wortgewaltigen, radikalen Prediger und „Endzeitpropheten“ Thomas Müntzer. Der einstige Weggefährte des Wittenberger Reformators Martin Luther rief als „Knecht Gottes wider die Gottlosen“ zum kompromisslosen Kampf gegen die Obrigkeit, zur Errichtung eines Gottesreiches der Auserwählten, des armen gemeinen Mannes.
Heute thront über der Stadt ein zylindrisches Bauwerk, welches das Panorama Museum in sich birgt. Im Zentrum steht das Monumentalgemälde „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ von Werner Tübke. Es ist ein beeindruckendes Gemälde mit gewaltigen Ausmaßen: 14 Meter Höhe und 123 Metern im Umfang. Es ist ein imposantes Kunstwerk mit über 3000 Einzelfiguren, das zu den größten und figurenreichsten Gemälden der neueren Kunstgeschichte zählt. Darüber hinaus verfügt das Museum über eine umfangreiche Sammlung an zeitgenössischer Kunst, die sich aus Druckgrafik, Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen, Pastellen und Plastiken zusammensetzt.
Eröffnet wurde das Museum 1989, damals noch unvollendet als Torso. Seither wurde es umfangreich aus- und umgebaut. 2009 wurde der Ausbau des Museumsvorplatzes fertiggestellt. Die gestalterische Vollendung erfuhr dieser durch die Aufstellung von vier Bronzeplastiken der Künstlerin Lotta Blokker. Trotz ihrer jungen Jahre zählt die 1980 in Amsterdam geborene Künstlerin zu den erfolgreichsten Bildhauern der Niederlanden.