Der Seebergsattel ist eine alte Handelsstraße und verbindet das österreichische Bad Eisenkappel im Vellachtal mit der slowenischen Stadt Kranj im Kokratal. Die Route zum Übergang nutzt die natürliche Senke zwischen den Kärntner Bergketten Storschitz und Virnikov Grintavec im Westen sowie dem Bergmassiv Zelen im Osten.
Dabei trennt die Passhöhe die Steiner Alpen von den Karawanken. Auf ihrem Scheitel verläuft die Grenze zwischen Österreich und Slowenien.
Der Streckenverlauf des Seebergsattel:
Wer von Bad Eisenkappel aus eine Tour nach Slowenien plant, kann den Weg über den Seebergsattel ausprobieren.
Über die Passhöhe mit dem Grenzpass führt der Weg ins 22 Kilometer entfernte slowenische Obersee-Land. Von dort geht es über die letzten Ausläufer der Karawanken, über den Fluss Kokra und vorbei an der Ortschaft Preddvor in das kulturelle Herz Sloweniens, der Stadt Kranj.
Der nur mäßig befahrene Seebergsattel ist auf der österreichischen Seite mit 15 Kehren deutlich kurvenreicher.
Teilweise wurden aus Platzmangel zwischen den einzelnen Kehren an dem Seebergsattel die Rampen so eng aneinander gelegt, dass man oberhalb der Stützmauern sogar den nächsten Streckenabschnitt sehen kann.
Die Nordrampe macht ein wenig mehr Spaß als die Südrampe, da sie besser ausgebaut ist und 19 toll zu fahrende Kehren in sich birgt. Dafür führt die Straße in Slowenien durch ein schönes Waldgebiet, was bei alpinen Pässen ja sonst eher selten der Fall ist. Der untere Teil der Nordrampe ist gut asphaltiert und breit angelegt. Hier variiert die Steigung zwischen fünf und acht Prozent. Im weiteren Verlauf werden ab und zu auch zwölf Prozent erreicht. Zur Spitze hin wird die Straße wieder flacher, dafür aber schmaler.
Der Seebergsattel und die Passhöhe:
Der Grenzübergang nach Slowenien befindet sich auf dem Scheitel des Seebergsattels auf 1208 Metern.
Leider gibt es auf dem Seebergsattel nur eine Webcam. Sie sitzt oberhalb der Grenzstation und zeigt mit einem 360° Bild das Panorama der umliegenden Bergspitzen.
Die Abfahrt nach Zgornje Jezersko beginnt mit fünf engen Kehren. Vor der ersten warnt ein Schild mit einer Steigung von vierzehn Prozent!
Kurz vor der letzten Kehre des Seebergsattels befindet sich ein Aussichtspunkt. Der offene, weite Blick auf das Seeland und die Steiner Alpen ist grandios.
Hinter dem Bergdorf Zgornje Jezersko verlässt die alte Handelsstraße die Ausläufer der Karawanken und flacht bis zum Kokra-Tal allmählich ab.
Highlights und Geschichtliches des Seebergsattels:
Der Seebergsattel war schon früh eine wichtige Handelsstraße. Besonders das Bergdorf Zgornje Jezersko profitierte über die Jahrhunderte von der Verkehrserschließung des Seebergsattels.
Die gute Verkehrsanbindung verschaffte den Menschen rund um das Hochtal zusätzliche Einkommens- und Vermögensquellen. Bereits Ende des Mittelalters begannen die Einwohner mit dem Bau großer, gemauerter Bauernhäuser, von denen die meisten bis heute erhalten sind.
Die Kirche” Cerkev sv. Andreja“:
Schon früh stand an der Stelle eine hölzerne Kapelle. Auf deren steinernem Fundament wurde die Kirche erbaut. Bis vor kurzem glaubte man, dass die neue Kirche im 16. Jahrhundert erbaut wurde, aber neue Entdeckungen legen nahe, dass das Gebäude älter ist.
Im Jahr 2010 wurden in der Kirche bei Restaurierungsarbeiten Fresken aus dem 15. Jahrhundert entdeckt. Diese Fresken sind von außergewöhnlicher Qualität, vermutlich sind sie das Werk von Meistern aus dem Friaul.
Experten sind der Meinung, dass es sich um die am besten erhaltenen Fresken aus dieser Zeit in Slowenien handelt, darunter die Geburt Jesu, die Kreuzigung des Heiligen Andreas, das Symbol der Evangelisten, der Engel mit der Musik und der segnende Gottvater.
An der Südseite des Altarraums steht eine kleine Figur, die den Stifter darstellt, den Mann, der dieses bemerkenswerte Gemälde vor fast sechs Jahrhunderten in Auftrag gegeben und bezahlt hat.
Wer allerdings dieser Mann war, bleibt ein Rätsel.
Essen und Trinken:
Verlässt man die 210 vor der Kirche und biegt nach links ab, gelangt man nach ca. 500 Metern an den Planšara See, ein malerisch in die Landschaft eingefügter Bergsee auf 900 Metern Höhe.
Das Gasthaus am See war früher eine Sägemühle und ist heute beliebtes Ausflugsziel mit Übernachtungsmöglichkeit für Touristen.
Die zweite Möglichkeit zur Einkehr bietet sich am Ende des Hochtales an der 210 mit dem "Glamping and B&B Cvet Gora".
Fazit:
Die Strecke über den Seebergsattel von Bad Eisenkappel in Österreich nach Kranj in Slowenien beträgt insgesamt 52 km. Für Wohnmobile ist der Seebergsattel ungeeignet, da die Kehren für große Fahrzeuge zu spitz sind.
Der Fahrbelag ist überwiegend gut, lediglich auf dem Bergsattel wird er rissig. Die maximale Steigung auf der österreichischen Seite beträgt zwölf Prozent, auf der slowenischen ist sie mit vierzehn Prozent ausgeschildert.
Der Seebergsattel wird im Winter nicht gesperrt und es gibt keine Mautgebühr.
Scheitelhöhe: 1218 m
Länge: 44 km
max. Steigung: 12 %
Wintersperre: keine