Unwirklich ist es oben am Ziel, fast wie in einer Mondlandschaft, so karg und selbst bei Sonne ein wenig trostlos. Aber dafür kommt ja kein Motorradfahrer auf das 2 995 Meter hoch gelegene Plateau des Col de Sommeiller – dem höchsten, legal anfahrbaren Punkt der Alpen. Als es hier noch einen Gletscher und ein Sommerskigebiet gab, war das anders. Da stand sogar ein Hotel in dieser luftigen Höhe. Davon ist heute nichts mehr zu sehen, seit die Fläche als Wanderparkplatz hergerichtet wurde. Seither ist auch das zuvor anfahrbare eigentliche Ziel abgesperrt. Es lag sogar auf 3 005 Metern. Die Strecke zum Colle Sommeiller beginnt in Bardonecchia zunächst noch asphaltiert und führt ab Rochemolles unbefestigt, aber gut befahrbar zum Rifugio Scarfiotti. Dann wird es ernst. Grober Schotter und ein schmaler Pfad über 16 Kehren zur Pian dei Morti machen die Bergfahrt zu einer Herausforderung. Unerfahrene sollten davon absehen. Die eigentliche Scheitelhöhe, die sich nordöstlich eines kleines Sees befindet, ist ebenso wenig befahrbar wie das nahe Frankreich auf der Nordflanke.
Die Route ist zumeist nur kurze Zeit und erst ab Mitte Juli befahrbar, da der Schnee am Westhang nur langsam abtaut. Hinzu kommt eine generelle Wochenende-Sperre freitags bis sonntags zwischen 9 und 17 Uhr. Ausnahme: Das „Stella Alpina“-Treffen findet stets zum „Saisonanfang“ am zweiten Juli-Wochenende statt.